Am Anfang der Krankheit sind häufig das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit gestört. 

 Im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Die Betroffenen verlieren so mehr und mehr die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. 

Das drückt auf das emotionale Befinden! 

Wenn wir uns akzeptierend darauf einstellen, wird es deutlich entspannter und ist dann oftmals von einer positiven Stimmung begleitet.

Ein Wort an die Angehörigen:

Vergessen Sie sich nicht selbst.

Sie müssen mit Ihren Kräften haushalten.

Erlauben Sie sich Erholung und Ausgleich.

Sie handeln nicht egoistisch, wenn Sie sich 

Freiräume verschaffen, in denen Sie Ihren

 eigenen Interessen nachgehen.


Wir empfehlen: Suchen Sie das Gespräch

mit Menschen, die sich in einer ähnlichen

Lage befinden wie Sie.


Ein solcher Erfahrungsaustausch wird Ihnen

 nicht nur viele Anregungen geben, sondern

Ihre Zuversicht stärken, dass Sie auch künftige

Schwierigkeiten bewältigen werden.



Für Notfälle:


Immer wieder erreichten uns Texte und Briefe zu der Erkrankung Demenz und wir durften manchmal hilfreiche Impulse für einen gelingenden Alltag geben.

Ausschnitt aus Text von Frau G. aus Hameln:

Schon wieder was vergessen? Du wirst doch nicht dement und bekommst Alzheimer? 

 

Unser Hausarzt hat meinen Mann an einen Neurologen überwiesen. Nach eingehenden Untersuchungen bekamen wir, die für uns niederschmetternde Diagnose „Frontotemporale Demenz“ d.h. in unserem Fall, fortschreitender Gedächtnisverlust, Wesensveränderung, Empathieverlust und weitere noch nicht absehbare Veränderungen in unserem Leben. 

 

Mein Mann war ein sehr lieber, ruhiger Mensch, der gerne zugehört und beobachtet hat. Die Neurologin hat aufgrund dieser Tatsache betont, dass wahrscheinlich keine Weglauftendenz und keine Aggressivität zu erwarten ist. So war es auch. 

 

Jedoch verschlechtert sich der Gesundheitszustand meines Mannes zusehends. Er hatte Morbus Bechterew, war Diabetiker, Harn- und Stuhlinkontinenz. Er konnte immer schlechter laufen beziehungsweise gehen, ging dann am Rollator und endete schließlich im Rollstuhl. 

 

Durch Pflegekurse bei der AOK und dem Landkreis Hameln-Pyrmont, sowie viele Gesprächen mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen  der Alzheimer Gesellschaft, lernte ich mit der neuen Situation umzugehen: 

  • Keine Fragen stellen,  
  • klare und kurze Sätze machen und 
  • bei Allem begleiten und 
  • auch immer wieder motivieren und loben. 

 

Mithilfe eines ambulanten Pflegedienstes, der morgens von montags bis freitags kam und 3-4 Tagen in der Tagespflege konnte ich meinen Mann bis 2022 zu Hause behalten. 

Da waren wir schon über 50 Jahre verheiratet ! 

 

Aufgrund einer Herzerkrankung und OP meinerseits musste ich meinen Mann leider in ein Pflegeheim geben wo er im Juni 2023 verstarb. 



Frau K.  aus Bad Pyrmont schrieb:

Mein Mann (70 Jahre) sitzt oft teilnahmslos auf dem Sofa. Er ist in seiner Welt. Ich kann mich nicht mit ihm unterhalten. Er reagiert nicht mehr auf meine Ansprache. Dann habe ich mich daran erinnert was Sie mir gesagt haben und ich habe die Musik abgespielt, die mein Mann so geliebt hat.  Es war AC/DC und sobald die Musik erklang, hatte mein Mann ein strahlendes Lächeln  auf dem Gesicht. Es schien auch so, als wenn er sich zum Rhythmus bewegt hat. Ich bin sehr froh dass diese Momente gibt, in denen ich meinen Mann glücklich machen kann. 


Herr W. aus Aerzen schrieb:
Meine Frau (85) hat einen hohen Bewegungsdrang. Sie läuft den ganzen Tag umher. Kurzzeitig setzt sie sich an den Tisch oder mal auf den Sessel, dann ist sie schon wieder auf den Beinen. Ich komme gar nicht zur Ruhe, habe sie ständig im Blick, passe auf, dass sie nicht stürzt wenn ich sie anspreche, sagt sie, dass sie nach Hause muss, um für ihre Kinder zu kochen. „Sie kommen doch gleich von der Schule“ sagt sie. Ich stoße da an meine Grenzen. 
Danke dass Sie mir erklärt haben, dass es nicht sinnvoll ist dagegen zu sprechen… und natürlich fällt es mir schwer dies zu akzeptieren, weil ich ja weiß dass unsere Kinder groß sind und ihr eigenes Leben haben .
Zum Glück schläft sie nachts ganz gut durch. Da kann ich mich etwas erholen.