Unsere Bücher-Tipps:

Wir empfehlen Ihnen gerne Bücher, die einen Einblick in die Welt der Demenz und auch der Angehörigen geben können. 

Durch Respekt und Empathie machen sie Mut!


Was uns am Ende bleibt: Zuneigung, Mitgefühl, Dankbarkeit

Delphine de Vigan: Dankbarkeiten. Roman

In Frankreich ist sie seit Jahren eine gefeierte Autorin: Delphin de Vigan. Auch in Deutschland sind inzwischen viele ihrer Texte erschienen. Dieser Roman erzählt, wie mit dem Verlust von Wörtern für Michchka, eine alte Dame, für die Sprache Beruf war und Lebenselixier ist, nach und nach die Unabhängigkeit verloren geht.

Wären da nicht zwei junge Menschen, Marie und Jérome, die sie dennoch verstehen, wäre es bereits ein wunderbarer Roman über Demenz. Doch da ist mehr. Je mehr Wörter sie verliert, desto wichtiger wird Michka, jenes Ehepaar zu finden, das ihr einst das Leben gerettet hatte. Denn für sie ist es Zeit, Danke zu sagen. 

Ein wunderbar komponierter Roman. Eine große Geschichte. Bei NDR Kultur heißt es „Ein Buch wie ein fester Händedruck zwischen Alt und Jung.


Delphine de Vigan: Dankbarkeiten. Roman. Dumont-Taschenbuch Nr. 6580. 12.00€









Buchempfehlung 
„Unter Tränen gelacht“, Bettina Tietjen 
 
Bettina Tietjen beschreibt detailliert die Herausforderungen von sich und ihrer Schwester Dagmar, mit ihrem an Demenz erkrankten Vater. 
Der pensionierte Architekt lebt in einem kleinen Reihenhaus in Wuppertal, ist nach dem Tod seiner Frau selbst organisiert und braucht wenig Unterstützung von seinen beiden Töchtern, bis plötzlich der Alltag ins Trudeln gerät und sich seltsame Ereignisse häufen… 
Tietjen erzählt von Feststellung der Diagnose über Hilfsangebote, bis hin zum neuen Alltag nach dem Umzug Ihres Vaters in eine Seniorenresidenz in Hamburg. Dadurch ist sie ihrem Vater in der letzten Lebensphase noch einmal sehr nah und erlebt besondere Momente mit ihm. 
Bettina Tietjen ist überzeugt: Demenz macht oft traurig und verzweifelt, aber sie kann auch Denkanstoß und Kraftquell sein… (zitiert aus ihrer Buchbeschreibung) 
Das Buch lässt einen in den Alltag mit eintauchen, birgt so manche humorvolle Passage in sich und gleichzeitig fühlt man auch die bewegenden Situationen mit. Es eignet sich aus meiner sich zum einen für Leser, die am Thema interessiert sind und pflegende Angehörige lesen zwischen den Zeilen, dass sie nicht alleine sind… 
Tanja Adams

Ein Lesetipp:

Abel, Susanne: Stay away from Gretchen, eine unmögliche Liebe,
  München, dtv, 2021
 
Mein Fazit zuerst:
 Ein emotionales, ergreifendes, fesselndes Buch – absolut lesenswert.
 Dieser Roman behandelt gleich mehrere große Themen unserer Zeit: Flucht, Migration, Rassismus, Demenz. Ich habe es mit Blick auf die Demenz gelesen. Wobei die Demenz nicht das Hauptthema ist, aber mehr als eine Randnotiz. Es hat mich beeindruckt, dass es der Autorin gelungen ist, das Thema Demenz lebensnah und schnörkellos zu schildern, mit all seinen Problemen und Schattenseiten. Doch auch zahlreiche witzige, unterhaltsame und überraschende Begebenheiten geben Einblick in die Lebenswelt der Demenzkranken und in die unterschiedlichen, alltäglichen Betreuungssituation.
  Dorothee Rottmann-Heuer

Das meinen andere Leser (Klappentexte aus dem Buch)
„Grandios, packend und absolut glaubwürdig. Dieses Buch legt man erst aus der Hand, wenn man es ausgelesen hat.“                        WDR 5, Bücher
„Ein zutiefst berührender Roman über Liebe, Krieg – und das Glück, die eigene Vergangenheit kennenzulernen“                    Freundin
„Ein berührendes und auch tief gehendes Werk.“ Rainer Osnowski, lit. COLOGNE 
 



Kurte, Andreas: Sieben Jahre in Deiner Welt - 

  Briefe an meinen demenzkranken Vater
      Bonifatius-Verlag, Paderborn, 2019 

 

Autor
 Andreas Kurte, Jg. 1964, 1990 zum Priester geweiht. Nach Stationen in Lügde, Hagen, Opherdicke und Höxter, seit 2021 Pfarrer in Brakel, seit dem 1. Juli 2024 Dechant für das Dekanat Höxter. 

Sieben Jahre haben Andreas Kurte und seine Schwester ihren an Demenz erkrankten Vater zu Hause gepflegt. Erst nach dem Tod des Vaters im Jahr 2018 hat der Autor die fiktiven Briefe an den Vater geschrieben. Auf gut einhundert Seiten schreibt er über Veränderungen, Sorgen, Herausforderungen, über Verlust, Krankheit und Abschiednehmen. Doch er schreibt ebenso über Dankbarkeit, Elternliebe, über Netzwerke, Zuspruch und Unterstützung, die er und seine Schwester erfahren haben. Er sagt selbst, dass die Briefe seine Form der Auseinandersetzung mit der Erkrankung darstellen. Für uns Leser ist es dagegen nicht nur ein informatives und authentisches Buch, es ist zugleich aufbauend, tröstend und Kraft spendend.
 Empfehlenswert für pflegenden Angehörigen und all diejenigen, die einen Demenzkranken betreuen. 

Dorothee Rottmann-Heuer